Bislang ist man davon ausgegangen, dass Keilschlösser bei Faserseilen nicht funktionieren.
Doch genau das wollten wir nicht akzeptieren, denn Seilschlösser sind etabliert, sehr leicht montierbar und das direkt auf der Baustelle.
Also ran an das Schloss, oder besser gesagt, ran mit dem Schloss an das Seil und los. Unser Fazit: Keilschlösser funktionieren mit unseren kunststoffummantelten, mehrlagig geschlagenen Faserseilen doch. Zwar wurden die geforderten 80% MBL mit einem Standard-Keilschloss knapp verfehlt, doch die Performance bei maximaler Arbeitslast ist super. So hat unser Seil den Zugschwellversuch nach EN 13411-6 mit Standard-Seilschloss und einer Seilklemme am Totstrang spielend und ohne sichtbare Schäden gemeistert.
Doch damit nicht genug. Da wir festgestellt haben, dass eine zusätzliche Seilklemme an Tot- und Lebendstrang die statische Bruchkraft erhöht, wurde der Versuch in beschriebener Ausführung wiederholt und zusätzlich Tellerfedern unter die Gewinde der Seilklemmen montiert, um den höheren Setzeffekten der Faserseile Rechnung zu tragen.
Einfach nur die Norm erfüllen war uns nun zu wenig und so wurde ein echter Härtetest aufgesetzt, bei dem das Seil von Null-Last (nur Lasthaken) bis maximale Arbeitslast belastet wurde.
Was sollen wir sagen: BESTANDEN!
250.000 statt der geforderten 75.000 Zyklen, ohne jedwede erkennbare Schädigungen am Seil.
Das ist einfach sensationell!
Jetzt sind wir bereit für die nächste Herausforderung: die Modifikation des Keilschlosses. Durch kleinere Keilwinkel, größere Auflageflächen am Keil und einem besseren, enger tolerierten Sitz des Seiles, werden wir die Bruchkraft der Endverbindung weiter steigern. Wir sind gespannt, was unser Seil und Endverbindung noch alles erreichen können.